MW
Nordamerikanische Forscher haben einen neuen Gendefekt bei Holstein-Rindern entdeckt. Charakteristisch für diesen Defekt, der bei Kälbern auftreten kann, ist, dass ansonsten gesunde Tiere nicht aufrecht stehen können. Der verantwortliche DNA-Abschnitt befindet sich auf dem Chromosom 16. Der Zustand, der als Early Onset Muscle Weakness Syndrome (MW) bezeichnet wird, wurde insbesondere von den Stieren Robust US 64966739.8 und seinem Sohn Supersire US 69981349.3 verbreitet. Dieses Syndrom wurde zuerst als «Recumbency» genannt.
Da dieser Gendefekt in Nordamerika, wo Robust und Supersire weit verbreitet sind, von grosser Bedeutung ist und Diskussionen über eine offizielle Publikation im Gange sind, verfolgt die Schweiz die Diskussionen auch auf internationaler Ebene aktiv mit und ist bereit, den Status der genetisch getesteten Tiere zu gegebener Zeit zu veröffentlichen.
BLIRD
In Frankreich haben Forscher diese genetische Anomalie bei der Holstein-Rasse entdeckt, welche die Immunität des Verdauungssystems betrifft. BLIRD (Bovine Lymphocyte Intestinal Retention Defect) ist das Ergebnis einer Mutation beim Stier Bell Elton, die ein für die Immunität wichtiges Gen betrifft. BLIRD scheint einen Defekt in der Retention von T-Zellen im Darm zu verursachen, der die Fähigkeit Darmparasiten zu bekämpfen, verringert.
Was die Symptome betrifft, so deuten Untersuchungen darauf hin, dass die betroffenen Tiere eine durchschnittliche Wachstumsverzögerung von etwa 27% und eine um 10% höhere Sterblichkeitsrate bei den Jungtieren aufweisen. Zuchtorganisationen, Besamungsstationen und Qualitas AG arbeiten mit der Unterstützung des Instituts für Genetik der Universität Bern zusammen, um Stiere im aktuellen Besamungsangebot zu testen. Gleichzeitig verfolgt die Schweiz die Diskussionen auf internationaler Ebene über die Nomenklatur und die Veröffentlichung des Status der genetisch getesteten Tiere.
Weitere Informationen folgen in den nächsten Wochen.
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