Dienstleistungen
Herdebuch - Ihre Zucht im Überblick
Das Herdebuch bildet das Herzstück von swissherdbook und von seinen Zuchtprogrammen. Jedes Tier ist hier mit seinen Blutanteilen und seiner Abstammung registriert. Die Abstammung wird anhand der Meldung der Besamung oder Belegung sowie der Geburt, falls notwendig ergänzt durch DNA-Analysen, dokumentiert. Alle Daten aus den Leistungsprüfungen und aus der Zuchtwertschätzung werden ausgewertet und archiviert und für den Züchter als Informationen zur Verfügung gestellt.
Ihre Vorteile als Herdebuchbetrieb:
- Zuverlässige, vollständige und aktuelle Zuchtinformationen
- Teilnahme an Milch- und anderen Leistungsprüfungen
- Verbesserung des Betriebsmanagements durch Datenauswertungen
- Vergleich der Tierleistungen und gezielte Zuchtselektion
- Vermeiden von Inzucht und Erbfehler, Paarungsplan
- Bessere Vermarktungschancen für Ihre Tiere
Abstammung – Anpaarung und Registration
Das Herdebuch sichert die Abstammung der Tiere einer Zuchtpopulation. Zur Sicherung der Abstammung sind lückenlose Aufzeichnungen über Besamungen beziehungsweise Belegungen in der natürlichen Paarung vorgeschrieben. Aufgrund dieser Daten wird nach dem 5. Trächtigkeitsmonat ein Belegausweis ausgestellt, der dem Züchter als Grundlage für die Meldung der Geburt an die Tierverkehrsdatenbank (TVD) dient.
Die von den KB-Organisationen durchgeführten Besamungen werden periodisch an swissherdbook übermittelt. Freie Besamer, Tierärzte und Eigenbestandsbesamer melden ihre Besamungen entweder an eine KB-Organisation oder direkt an swissherdbook. Die Meldung kann schriftlich mittels Besamungsschein (CHF 3.00/1. KB) oder via redonline (kostenlos) erfolgen. Freien Besamern und Eigenbestandsbesamern wird aufgrund ihrer Bewilligung des kantonalen Veterinäramtes eine Besamernummer zugeteilt und auf Wunsch der Zugang zur Eingabemaske auf redonline freigeschaltet.
Belegungen aus dem Natursprung werden vom Stierenhalter schriftlich mit dem Stallbüchlein an swissherdbook übermittelt (CHF 3.00 / 1. Deckung) oder direkt auf redonline erfasst (kostenlos).
Es sind immer sämtliche Deckungen zu melden, nicht nur die erfolgreichen. Dies ist vor allem bei Stierenwechseln zwingend, damit man zum späteren Zeitpunkt dem Nachkommen den richtigen Vater zuordnen kann.
Die Daten der Geburtsmeldungen übernimmt swissherdbook von der TVD für die Erstellung der ALA. Die neugeborenen Kälber sind gemäss der Verordnung über die Tierverkehrsdatenbank zu markieren und der TVD bis spätestens 23 Tage nach der Geburt zu melden. Mit Hilfe von Plausibilitätstests kann die korrekte Abstammung gewährleistet werden (registrierte Eltern, Übereinstimmung Geburtsdatum – Kalbedatum der Mutter, registrierte Deckung, Trächtigkeitsdauer). Ist das Ergebnis dieser Kontrollen positiv, so kann der entsprechende ALA ausgestellt und dem Züchter mit der Monatsmeldung zugestellt werden.
Der ALA enthält Angaben über den Züchter und den Eigentümer, die Identität, das Geburtsdatum, die Rassenzugehörigkeit, Abstammungszuchtwerte (A) sowie (auf der Rückseite) die Abstammung über drei Generationen. Der erste Ausweis ist kostenpflichtig. Die Grundgebühr beträgt CHF 4.00. Ein Beitrag zwischen CHF 3.00 und 11.00 an die verschiedenen Programme wird nach Herkunft des Vaters des betreffenden Tiers erhoben.
Der ALA wird während des ganzen Lebens des Tiers laufend aktualisiert. Nach jeder neuen Leistung wird der ALA gratis durch ein neues Dokument mit den aktualisierten Daten ersetzt. Auf Anfrage kann jederzeit ein aktueller ALA bestellt werden. Die Abstammungsausweise von Ihren Tieren können Sie in redonline selber aktualisieren und ausdrucken.
Zur Qualitätssicherung im Herdebuch können Abstammungskontrollen angeordnet werden. Obligatorisch sind diese bei Deckungen mit verschiedenen Stieren, bei anormal langer Trächtigkeitsdauer, bei Nachkommen aus tiefgefrorenen Embryonen, beim Einsatz von Mischsperma im Rahmen eines Embryotransfers oder auch bei fehlenden Besamungsmeldungen. Die entsprechenden Weisungen sind hier festgelegt.
Bei Tieren der Rassen Simmental, Swiss Fleckvieh, Red Holstein / Holstein sowie Evolèner erfolgen die Abstammungskontrollen über die genomische Selektion (SNP).
Gegenüber der ursprünglichen Untersuchung über Mikrosatelliten bietet diese Untersuchung bedeutende Vorteile:
- Doppelspurigkeit wird vermieden, indem z.B. bei Kälbern aus Embryotransfer, die für die die genomische Selektion vorgesehen sind, nur noch eine Haarprobe notwendig ist, sofern beide Elterntiere genomisch typisiert sind.
- Bei unbekanntem Vater wird dieser gefunden, wenn es sich um einen typisierten Stier handelt.
- Erbfehlerstatus, Kappa-Kasein, Beta-Kasein A2, Rotfaktor, Hornlosigkeit etc. sind in der Untersuchung inbegriffen.
Bei Tieren anderer Rassen, sowie bei Kreuzungen mit Mastrassen, erfolgt die Abstammungskontrolle weiterhin über Mikrosatelliten.
Die Abstammungskontrollen können mit Haar-, Sperma- oder Blutproben durchgeführt werden.
Stichprobenweise kann swissherdbook, auf eigene Kosten, Abstammungskontrollen anordnen.
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